DEFINITION DIGITALE KOMMUNIKATION

Lasswell formulierte schon 1948 seine Kommunikationsformel „wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welchem Effekt“ und deckte dabei alle zu beachtenden Aspekte eines Kommunikationsprozesses ab. Bei jeder Art von Kommunikation transportiert ein Kommunikator einen Inhalt über ein Medium zu einem Empfänger und erzielt damit eine Wirkung. Damit der Inhalt aber auch vom Empfänger verstanden werden kann, muss er zunächst vom Kommunikator mediumgerecht kodiert und anschließend vom Empfänger dekodiert werden (vgl. Lasswell 1948, Schannon & Weaver 1949). Wenn zwei Menschen sich also etwas mitteilen wollen, wählen sie meistens das Medium der Sprache, um ihre Botschaft durch Laute zu übermitteln.

Dieses traditionelle Kommunikationsmodell lässt sich in verschieden Dimensionen erweitern. So lassen sich auch Bereiche der Massenkommunikation und das Verwenden von anderen Medien als dem gesprochenen Wort durch das Modell abbilden (z.B. Print, TV).

Schaut man sich allerdings die Entwicklung der menschlichen Kommunikation an, so stellt man eine Entwicklung der Zeit- und Ortskomponente fest. Während die Menschen früher nur Sprache miteinanderaustauschen konnten, wenn sie sich zur gleichen Zeit am selben Ort befanden, ist es in Zeiten von mobilen Endgeräten und dem Internet möglich, nahezu überall und zu jeder Zeit Informationen als Kommunikator abzusetzen und sie anderswo zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder abzurufen (vgl. Meinel & Sack 2009, S. 9 ff.).

So zeichnet sich digitale Kommunikation zunächst vor allem über das Verwenden digitaler Medien als Kommunikationskanal aus. Das Internet entwickelte sich hierbei gerade in den letzten Jahren durch seine offenen Systemarchitektur zum dominierenden digitalen Medium unserer Zeit und steht somit im Mittelpunkt digitaler Kommunikation (vgl. Grimm 2005, Meinel & Sack 2009). Das Besondere am Internet als digitalem Medium ist allerdings, dass es Menschen sowohl näher zusammen bringt, als auch Entfernungen in Form digitaler Klüfte fördert. So ist der Zugang und das Wissen um die Bedienung der notwendigen Technik essenziell, um an der digitalen Kommunikation über das Medium Internet teilhaben zu können (vgl. Arnhold, 2003).

Wenn zwei Parteien digital mit einander kommunizieren, findet generell ein Austausch von Informationen durch eine dafür vorgesehene Anwendung statt. Der Kommunikator dekodiert die Bedeutung dessen, was er vermitteln will, in das Medium Sprache. Er kodiert seine Botschaft also in Buchstaben. Diese werden dann durch Kommunikationsprotokolle über Netzwerke weitergegeben, wobei auch hier ein ständiges Kodieren und Dekodieren stattfindet. Der Empfänger ruft schließlich wieder die vom Kommunikator eingegebenen Buchstaben auf, dekodiert sie und interpretiert eine Bedeutung.

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selbst erstellte Kommunikationsgrafik

In diesem Blog wird digitale Kommunikation also als Austausch von Informationen verstanden, wobei das Internet als digitales Medium Teil dieses Austausches ist und zu einer neuen Form der Kommunikation verhilft, die unabhängig von Zeit und Ort stattfinden kann. Wie sich diese Zeit- und Ortsunabhängigkeit auf mein konkretes Format auswirkt und wie Kommunikator, User und Rezipienten sich durch digitale Kommunikation annähern oder voneinander entfernen, soll im Folgenden geklärt werden.

Quellen:

  • Grimm, R.: „Digitale Kommunikation“; Wissenschaftsverlag; Oldenbourg (2005)
  • Meinel, C. und Sack, H.: „Digitale Kommunikation: Vernetzen, Multimedia, Sicherheit: Vernetzung, Multimedia, Sicherheit“; Springer; Auflage: 1 (2009)
  • Shannon, C. E. und Weaver, W.: „The Mathematical Theory of Communication“; University of Illinois Press; Urbana (1949)
  • Arnhold, K.: „Digital Divide. Zugangs- oder Wissenskluft?“; Verlag Reinhard Fischer; München (2003)
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Harold_Dwight_Lasswell (abgerufen am 15.11.2012)
  • http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-531-91158-8_26?LI=true (abgerufen am 15.11.2012)

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